Telefon - analoge Signale


==> Warnung <==
Die an den Dosen anliegende Spannung kann bis zu 97 Volt betragen. Diese Spannung ist lebensgefährlich!

Spannungen / Ströme

Die Speisespannung (b ist plus, aber alle Geräte sind bzw. sollen polugsunabhängig arbeiten) ist je nach Entfernung zur Vermittlungsstelle und je nach deren Art unterschiedlich und reicht von 40 bis ca. 60 Volt. Nach dem Abheben geht sie auf 10-12 Volt zurück, dabei fließt ein Strom von gut 20 mA. Das Rufsignal hat Wechselspannung, theoretisch 60 Volt 25 Hz, Spitzen darüber.
Kleine Nebenstellenanlagen usw. erzeugen meist nur 30 V/50 Hz (das ist technisch einfacher). Es gibt Geräte, die dann nicht richtig klingeln, wobei das eher an den 50 Hz liegt als an der kleineren Spannung. Mechanische Wecker haben da teilweise Probleme, im Netz war aber auch schon von Modems (!) zu lesen, die den Ruf nicht erkennen.
Da die Kabellängen zum Teilnehmer sehr unterschiedlich sein können, werden sehr große Toleranzen hingenommen. Ein 5 km langes Kabel kann schon mal 500 Ohm haben!
Es sind Fälle beschrieben, wo einer an der Rufspannung gestorben ist, also nicht anfassen, wenn ein Ruf kommt! (Hm, woher weiss man das vorher?)
Die Gesprächs-Wechselspannung überlagert die Gleichspannung. Man kann da messen, was man will:-) Ich habe mit kräftig-in-den-Hörer-Pfeifen 1 Volt hinbekommen. Die keifende Schwiegermutter wird's auf 0,5 V bringen (auch wenn sie auf 180 ist:-). Normale Lautstärke bringt so etwa 50-100 mV. Klein-Erna, die sich nicht traut, vielleicht nur 10 mV. Das Ganze darf übrigens nicht mit Erde verbunden werden, zwar hat b in etwa Erdpotential, aber 1. ist das die Erde in der Vermittlungsstelle und 2. liegt da wohl auch noch eine Spule zwischen. Die Gesprächsspannung ist symmetrisch, dadurch ist keine Abschirmung nötig, denn alle Störungen betreffen a und b und heben sich damit auf, richtige Verdrillung im Kabel vorausgesetzt. Bei den runden Kabeln gibt's daher Adern-Pärchen, bei den neuerdings verwendeten roten Drähten mit schwarzen Ringen sind die Pärchen 0-1 und 2-2 (wenn man die Ringe zählt). Hört man den CB-funkenden Nachbarn im Telefon, sollte man also erstmal prüfen, ob nicht irgendwo eine Erdverbindung besteht (die hört man auch an verstärktem Brummen), bevor man zu exzessiven Abschirmmaßnahmen schreitet.

Signale

Über a und b wird telefoniert. W ist für den Zweitwecker, ist theoretisch mit a verbunden und wird beim Abheben abgetrennt oder sonstwie totgemacht, damit der Wecker beim Wählen (Pulswahl) nicht mitscheppert. Neuere Apparate haben oft keinen W-Anschluß mehr. Für die alte AWaDo ist die W-Ader nötig, die neueren AWS kommen ohne sie aus. E ist für die Erdtaste und schaltet auch auf a. Wird in älteren Nebenstellenanlagen zur Amtsholung oder zum Verbinden benutzt, neuere benutzen meistens Flash, das entspricht einer kurzen Unterbrechung. Dabei gibt es zwei Arten, Flash und Hook-Flash. Ersterer dauert 0,085 Sekunden (zum Vergleich: Eine Pulswahl-1 unterbricht fuer 0,065 Sekunden, daher geht das oft als Ersatz) und dient an Nebenstellenanlagen zur Amtsholung oder zum Vermittlen. Letzterer dauert 0,4 s (USA) bzw. 0,25s (Deutschland) und ist normalerweise nicht zur Amtsholung geeignet, sondern für die Komfortdienste der Telekom (Makeln, Konferenz) gedacht.

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Die Angaben entstammen der c't 3/98 bzw. xedox.
Diese Seite wurde zuletzt am 17. Januar 2003 geändert.