Bergedorfer Wappen (Max Lobusch 1927) Bergedorfer Schloß
Geschichte
Anfang Antike Mittelalter Neuzeit
Urknall  Archaikum  Proterozoikum  Phanerozoikum  Erdmittelalter  Erdneuzeit  Quartär

Urknall

-13,7 Mrd. »Es werde Licht«
Das Universum entsteht.
-13,5 Mrd. Erste Sterne produzieren schwere Elemente.
-5 Mrd. Aus Staub vergangener Sterne entsteht unser Sonnensystem. Eine kleine, kalte gelbe Sonne erhellt den Nebel.

Archaikum

-4,55 Mrd. Innerhalb des Lebensgürtels bildet sich ein Planet.
-4,3 Mrd. Zahlreiche Einschläge von Asteroiden bis zu Planetesimalen haben die Erde in eine glühende Hölle verwandelt. Durch einen sehr großen Einschlag wird der Planet fast zerrissen. Etwa 15% der planetaren Masse bilden einen Mond. Ein großer Teil des planetaren Wasserstoffes entweicht in den Raum. Er trägt zur Bildung der Atmosphäre der äußeren Gasriesen Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun bei.
-4 Mrd. Eine kleine, kühle Sonne leuchtet mit etwa 70% der heutigen Energie. Die Erde kühlt ab. Wasser kondensiert und bildet Ozeane. Die Atmosphäre besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid und Wasser. Das Kohlendioxid sorgt für einen starken Treibhauseffekt. Der tief über der Erde stehende Mond hat zu gewaltigen Gezeiten und der Ausbildung eines kräftigen Magnetfeldes geführt. Damit wird die Rotation der Erde gebremst und der Mond entfernt sich langsam von ihr. Gleichzeitig schützt das starke Magnetfeld die Erdoberfläche vor harter Strahlung.

Proterozoikum

-3,8 Mrd. Auf dem dritten Planeten eines unbedeutenden Sternsystems am Rande der Milchstraße beginnt Leben.
-3,7 Mrd. Lebewesen haben damit begonnen, Kohlendioxid in Methan umzuwandeln. Die Zusammensetzung der Atmosphäre verändert sich. Methan ist ein stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid. Damit langt das Licht der schwach scheinenden Sonne, um das Einfrieren der Erde zu verhindern.
-2 Mrd. Die Photosynthese hat begonnen. In der Atmosphäre ist erstmals freier Sauerstoff vorhanden. Er verdrängt das Methan und reduziert den starken Treibhauseffekt. Die nun etwas stärker leuchtende Sonne kann kaum ausgleichen.
-1,6 Mrd. Leben hat den ganzen Planeten erobert und, um an den für ihn wichtigen Kohlenstoff zu kommen, das Kohlendioxid aus der Atmosphäre in Sauerstoff reduziert. Das globale Klima wird kalt.
-600 Mio. Pflanzen haben Kohlendioxid, Methan und alle anderen natürlichen Treibhausgase aus der Atmosphäre entfernt. Als die Sonne in eine Phase niedrigerer Aktivität eintritt, bricht das Klimagleichgewicht zusammen. Die Erde vereist. Alles Leben erlischt – beinahe. In den Tiefen der Ozeane überleben Einzeller die globale Katastrophe.

Phanerozoikum

-570 Mio. Kambrium: Nach einigen millionen Jahren haben starker Vulkanismus, Meteorite und Feuer genug gasförmige Kohlenstoffverbindungen freigesetzt, um die Erde abzutauen. Der Treibhauseffekt setzt wieder ein. Erste mehrzellige Lebensformen treten auf.
-500 Mio. Im Norden befindet sich der Kontinent Laurasia, der Nordamerika, Europa und Asien umfaßt. Im Süden erstreckt sich Gondwana, der später in Südamerika, Afrika, Indien, Australien und Antarktika zerbricht. Zwischen diesen Großkontinenten liegt ein tropischer Ozean, die Tethys.
-490 Mio. Ordovizium: Die Erde wird tropisch warm. Große Diversifikation der Lebensformen.
-443,5 Mio. Silur: Erste Landpflanzen entstehen. Die Welt des Karbon
-408,5 Mio. Devon: Das Klima ist warm. Erste Amphibien und Samenpflanzen entstehen. Die Tiere erobern das Land.
-355 Mio. Karbon: In den Wäldern aus Schachtelhalmen entstehen die großen Kohlenflöze Europas. Die Variszische Faltung bildet die zentraleuropäischen Mittelgebirge.
-290 Mio. Perm: Die Erde ist ein tropischen Paradies. Norddeutschland ist von einem Randmeer der Tethys bedeckt. Riffe bilden große Ablagerungen, den Muschelkalk.
-251,1 Mio. Eine große Katastrophe trifft die Biosphäre. 90 Prozent aller Lebensformen sterben aus.

Erdmittelalter

-251 Mio. Trias: Alle Landmassen der Erde sind in einem Superkontinent, der Pangäa, vereint. Riesige Wüsten bedecken das Innere der Pangäa. Die ersten Dinosaurier entstehen.
-220 Mio. Der globale Superkontinent Pangäa zerbricht.
-208 Mio. Jura: Die ersten Beuteltiere, Vögel und Blütenpflanzen entstehen.
-146 Mio. Kreidezeit: Die große Zeit der Dinosaurier.
-120 Mio. Starker Vulkanismus setzt ein. In den folgenden 25 Mio. Jahren entstehen die Dekkan Traps in Indien.
-100 Mio. Der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre hat sich verzehnfacht. Ausgeprägter globaler Treibhauseffekt. Die Polkappen schmelzen.
-95 Mio. Die globale Temperatur liegt etwa 8 Grad höher als heute. Die globalen Ozeane kippen mehrfach um (Ozeanische Anoxische Ereignisse). Der Schwarzschiefer entsteht.
-65 Mio. Das globale Klima hat sich auf mit heute vergleichbare Werte stabilisiert.
-64,3 Mio. Ein großer Asteroid trifft vor der Halbinsel Yucatán die Erde und bildet einen Krater von 180 km Durchmesser. Feuerstürme verwüsten die Biosphäre. Riesige Aschewolken verdunkeln monatelang den Himmel. Ein mehrjähriger globaler Winter setzt ein. Zusammenbruch der Photosynthese und des globalen Ökosystems. 45 Prozent aller Lebensformen und alle Landtiere, die größer als 10 cm sind, sterben aus.

Erdneuzeit

-64 Mio. Tertiär: Das globale Klima ist kühl. Der Aufstieg der Säugetiere beginnt.
-15 Mio. Der Einschlag eines Großmeteoriten in Süddeutschland verwüstet Mitteleuropa und hinterläßt einen Krater von 25 km Durchmesser, das Nördlinger Ries.
-8 Mio. In Ostafrika entwickelt eine in sozialen Gruppen die Savannen durchstreifende Affenart immer mehr Intelligenz.
-3,6 Mio. Die Affen entwickeln den aufrechten Gang.
-2,5 Mio. Australopithecus Anamensis zähmt das Feuer und beginnt mit der Besiedlung der Welt.
-1,6 Mio. Die Frühmenschen formulieren erste Worte und beginnen mit der Bearbeitung von Werkzeugen.

Quartär

-400.000 Interglazial Warme Sommer und milde Winter in Mitteleuropa bieten gute Lebensbedingungen. Frühmenschen (Homo Erectus) siedeln bei Bilzingsleben (Sachsen-Anhalt).
-220.000 Verwendung von Eichenlohe zum gerben von Fellen in Europa.
-200.000 Saale-Eiszeit Norddeutschland wird vom Eis bedeckt.
-130.000 Eem-Warmzeit Das Eis schmilzt und hinterläßt eine große Halde aus Steinen, Sand und Ton. Zwergbirken, Polarweiden, Moose und andere, arktisch- bis subarktische Vegetation breitet sich aus. Das Klima in Europa wird bis zu 4 Grad wärmer als heute. Rentiere, Mammuts und wollhaarige Nashörner sind Jagdbeute für Neandertaler.
-120.000 Weichsel-Eiszeit Von Osten her schiebt sich bis zu 600 Meter hohes Eis vor. Am südlichen Eisrand entsteht das Urstromtal der Elbe. Das extreme Klima trägt den fruchtbaren Teil des Bodens ab. Zurück bleiben Sand und Geröll – die leicht hügelige Landschaft der holsteinischen Geest.
Die Landschaft um Bergedorf bekommt ihre heutige Gestalt – glaziale Endmoräne am südlichen Rand des großen Eisfeldes, hier unterbrochen von einem Gletschertor – dem heutigen Billetal. Die Geest ist sehr karger Boden, auf dem hauptsächlich Nadelwald wächst. Erst durch die Einführung des Kartoffelanbaus im 19. Jahrhundert wird sie landwirtschaftlich nutzbar. Südlich schließt sich das weite Urstromtal der Elbe an, in dem in der Folgezeit sehr fruchtbares Schwemmland – die Marsch – entsteht. Die Marsch ist sehr ertragreicher Boden, allerdings erhebt sie sich kaum über den Meeresspiegel und wird immer wieder durch verheerende Überschwemmungen heingesucht. Besonders schlimme Sturmfluten waren 1342, 1634 und 1962.
-80.000 Verwendung von Birkenpech zum kleben von Speerspitzen in Mitteldeutschland. Zur Herstellung von Birkenpech wird Birkenrinde unter Luftabschluß bei 340-400 Grad verschwelt.
-71.000 Ausbruch des Supervulkans Toba auf der Insel Sumatra (Indonesien). Dies ist der stärkste Vulkanausbruch in den letzten 28 Millionen Jahren. Die Eruption dauert 9-14 Tage und fördert 8 Millionen Tonnen Material pro Sekunde. Das ist Stärke 8 und erzeugt 2.800 km3 Auswurf, davon 1.000 km3 Lava und 800 km3 pyroklastische Asche. Die Lava bedeckt ein Gebiet von 2.500 km2 und ist im Mittel 400 m hoch. Die Asche ist global nachweisbar. Besonders schwer wird Indien getroffen. Die Ascheschicht in Vansadhara (Zentralindien) ist bis zu 6 Meter dick. Die globale Durchschnittstemperatur sinkt fü mehrere Jahre um 3 bis 3½ Grad. Die Auswirkungen fügen den Ökosystemen weltweit erhebliche Schäden zu.
Der Mensch stirbt in vielen Teilen der Welt aus. Die globale Population sinkt auf etwa 10.000 Individuen. Dies ist die schlimmste Katastrophe in der Menschheitsgeschichte.
-40.000 Der moderne Mensch verläßt Afrika.
-35.000 Der Neandertaler wird von den neuen Menschen aus dem Orient vertrieben.
-30.000 Die neuen Menschen erreichen Mitteleuropa. In den Höhlen von Lascaux und Chauvet (Dordogne/F) entstehen eindrucksvolle Malereien.
-28.500 Die Neandertaler ziehen sich nach Spanien zurück.
-23.000 Die Neandertaler sterben aus.

==> Steinzeit


Quellen:


Quellen: Lichtwark-Hefte, Der Bergedeorfer 1997, Stadtarchive Hamburg und Lübeck, WWW.
Diese Seite wurde zuletzt am 23. Februar 2006 geändert.